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Nanopartikel in Sonnenschutzprodukten - was hat es damit auf sich?

22 May 2024

Naif Sun Packshot+ Sun Range 2

Vielleicht hast du schon mal den Begriff ,,Nano’’ gehört, aber was genau sind jetzt Nanopartikel und warum ist das Thema so wichtig und dabei noch so kompliziert?

Nanopartikel sind winzige Partikel, die man mit bloßem Auge nicht sehen kann. Sie sind zwischen 1 und 100 Nanometern groß. Zum Vergleich: Ein Nanometer (nm) ist ein Millionstel eines Millimeters und 10.000-mal kleiner als ein menschliches Haar. So klein zu sein, hat seine Vorteile: Einige Inhaltsstoffe können in Nanopartikel zerlegt werden, wodurch sie sich besser mit anderen Substanzen vermischen oder tiefer in die Haut eindringen können. Mineralische Sonnenschutzprodukte mit Nanopartikeln lassen sich zum Beispiel leichter verteilen und hinterlassen weniger weiße Streifen. 

 Wenn es sich bei einem Inhaltsstoff um ein "Nanomaterial" handelt, muss dies auf der Liste der Inhaltsstoffe deutlich angegeben sein. Nach der EU-Verordnung von 2009 gilt etwas als Nanomaterial, wenn es zwei Kriterien erfüllt:

1. Es ist (wie bereits erwähnt) extrem klein, bei einer Größe zwischen 1 und 100 Nanometern.

2. Es ist nicht leicht löslich oder vom Körper abbaubar.

Im Jahr 2022 verabschiedete die EU eine Empfehlung, die diese Definition ergänzt (obwohl es sich dabei noch nicht um ein Gesetz, sondern um eine vorläufige Leitlinie handelt). Nach dieser Empfehlung gilt ein Material als Nanomaterial, wenn mindestens die Hälfte der Partikel aus Nanopartikeln (zwischen 1 und 100 Nanometern) besteht.

Es hört sich kompliziert an (und das ist es auch), aber es läuft auf Folgendes hinaus: Ein Material (die Summe aller Teilchen) enthält immer ein paar Nanopartikel. Es ist wie beim Sand am Strand: Jedes Korn ist anders groß, und selbst wenn man mit "großen" Partikeln (Körnern) beginnt, können sie zerbrechen und zu Nanopartikeln werden. Deshalb empfiehlt die EU, dass ein Material nur dann als Nanomaterial gilt, wenn es mindestens zur Hälfte aus den winzigen Nanopartikeln besteht.

 Es gibt jedoch einige Probleme: Die Definitionen von Nanomaterialien sind unterschiedlich: nach manchen Kriterien gilt ein Material als Nanomaterial, nach anderen wiederum nicht. Außerdem gibt es verschiedene Methoden zur Messung der Größe, die oft zu verschiedenen Ergebnissen kommen. Und: der derzeitige Grenzwert ist eine branchenübergreifende Empfehlung. Das heißt, er wurde für Nanopartikel in Sonnen- und Körperpflegeprodukten festgelegt, gilt aber auch für Biozide, Chemikalien, neuartige Lebensmittel, Technologieprodukte und andere Dinge. Die Empfehlung bezieht sich also auf ein sehr breites Spektrum von Anwendungen - und zugehörige Risiken. 

Und wie ist es in Sonnenschutzprodukten?

Gute Frage, denn die Nanotechnologie wird häufig in Sonnenschutzprodukten eingesetzt. Um zu verstehen, wie das funktioniert, musst du zunächst die verschiedenen Arten von UV-Filtern kennen, die in Sonnenschutzprodukten verwendet werden. Es gibt nicht-mineralische Filter wie Oxybenzon und Octinoxat und mineralische Filter wie Titandioxid und Zinkoxid.

 Nicht-mineralische UV-Filter bestehen aus synthetischen Molekülen, die noch kleiner als Nanopartikel sind. Diese dringen in die Haut ein und lösen dort eine chemische Reaktion aus, die die Haut schützt. Mineralische Filter hingegen bestehen aus etwas größeren Partikeln (Nano- oder Nicht-Nano-Partikel), die auf der Haut verbleiben.

 Der Nachteil bei mineralischen Filtern ist, dass sie oft weißeln, also weiße Flecken hinterlassen. Und um dem entgegenzuwirken, hat man sich eine clevere Lösung einfallen lassen: Die Zink- oder Titanpartikel so klein machen, dass man sie nicht sehen kann - Nanopartikel. 

Enthalten unsere Naïf Sonnenschutzprodukte Nanomaterialien?

Nein. Unser Sonnenschutzmittel enthält einen UV-Filter aus Zinkoxid. Laut EU-Gesetz von 2009 gilt Zinkoxid nicht als Nanomaterial, da es nicht im Körper verbleibt (es ist nicht biopersistent). Zinkoxid lässt sich leicht in das Ion Zn2+ zerlegen, das im menschlichen Körper vorkommt und sogar für unsere Gesundheit notwendig ist. Falls also Zinkoxid in den Körper gelangen sollte, kann es leicht abgebaut und wieder ausgeschieden werden.

Obwohl Zinkoxid kein Nanomaterial ist, kann ein Sonnenschutzprodukt auch Zinkoxidpartikel in Nanogröße enthalten. Denn auch wenn wir uns um ein nicht-nanohaltiges Produkt bemühen, ist es (wie bereits erwähnt) quasi unmöglich, alle Nanopartikel vollständig zu beseitigen.

Sind die Nanopartikel aus Zinkoxid in Naïf-Sonnenschutzmitteln sicher?

Auf jeden Fall! Untersuchungen renommierter Organisationen auf der ganzen Welt zeigen, dass Zinkoxid-Nanopartikel die Haut nicht durchdringen und nicht in den Blutkreislauf gelangen. Der “Wissenschaftliche Ausschuss Verbrauchersicherheit” der EU-Kommission (Scientific Commitee on Consumer Safetey, SCCS) kam zu dem Schluss, dass Nanopartikel von Zinkoxid nicht in die Haut eindringen und dass keine gesundheitlichen Auswirkungen durch die "Nano"-Natur von Zinkoxid zu erwarten sind. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung bestätigte dies durch verschiedene Untersuchungen: Nanopartikel aus Zinkoxid können nicht in gesunde menschliche Hautzellen eindringen und bleiben auf der Hautoberfläche.

 Wir entscheiden uns trotzdem immer für die sicherste Option, auch bei unseren Sonnenschutzprodukten. Deshalb haben wir uns bei unserem mineralischen Sonnenschutz für Non-Nano-Zink entschieden. Wir sind zusätzlich auch voll davon überzeugt, dass die eventuell vorhandenen Nanopartikel für uns alle sicher sind.

Aber die Leute sagen, Nanopartikel seien gefährlich?

Es gibt verschiedene Arten von Nanopartikeln. Nanopartikel aus Zinkoxid können wie erwähnt auf natürliche Weise ausgeschieden werden (sie sind nicht biopersistent) und sind daher nicht gefährlich (sie reichern sich nicht im Körper an). Es gibt aber auch unlösliche und biopersistente Nanopartikel aus anderen Materialien und diese können gefährlich sein. Sie können die Haut oder die Schleimhäute durchdringen und an Stellen gelangen.

 Der Wissenschaftliche Ausschuss Verbrauchersicherheit (SCCS), ein unabhängiger wissenschaftlicher Ausschuss, der die Europäische Kommission in Fragen der Sicherheit von Inhaltsstoffen in Körperpflegeprodukten berät, hält Produkte mit Nanopartikeln, die du auf deine Haut aufträgst (wie z. B. Sonnenschutzmittel in Nanoform) im Allgemeinen für sicher. Bei normalem Gebrauch können diese Nanopartikel keinen Schaden verursachen. Es gibt nur eine Ausnahme: richtige Sprays mit Aerosolen (wie wir sie aus Deo oder Haarspray kennen), die Nanopartikel enthalten, sind nicht zu empfehlen. Der SCCS stellt fest, dass das Einatmen von Nanopartikeln aus spezifischem Titandioxid möglicherweise Krebs verursachen kann. Daher ist auch dies verboten.

Und was ist mit den Auswirkungen auf die Umwelt?

Wenn wir im Sommer schwimmen gehen, landet unsere Sonnencreme im Meer. Schockierenderweise gelangen jedes Jahr mehr als 14.000 Tonnen Sonnencreme ins Meer, nur weil wir im Sommer baden gehen wollen. Das ist eine ganze Menge! Deshalb ist es so wichtig, Sonnenschutzprodukte zu wählen, die so wenig Schaden wie möglich anrichten. Inhaltsstoffe wie Oxybenzon und Octinoxat sollten dabei unbedingt vermieden werden.

Zinkoxid gilt als die sicherste Option, da es sich in Zn2+-Ionen aufspaltet, die natürlich im Meer vorkommen. Die Natur weiß, wie sie es abbauen kann, wenn es zu viel davon gibt. Ist es völlig sicher? Nun, alles, was wir tun, hat indirekt Auswirkungen auf die Umwelt, aber wir bemühen uns immer um die sicherste Option. Auch in unseren Sonnenschutzprodukten in dieser Saison.

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