Sun protection
"Aber nicht das Gesicht!" - Mit diesen Tipps findet dein Kind Eincremen super!
05 Juni 2025

Die Sonne scheint, die Stimmung ist gut – wäre da nicht das Thema Sonnencreme. Viele Eltern kennen’s: Kaum hast du die Tube in der Hand, rennt dein Kind in Schlangenlinien durchs Wohnzimmer oder verwandelt sich auf dem Wickeltisch in einen Mini-Ninja. Hände wedeln, Gesichter verziehen, Drama Deluxe. Und du fragst dich: "Muss das wirklich jeden Tag so kompliziert sein?"
Kurz gesagt: Nein. Denn mit ein bisschen Vorbereitung, viel Humor – und ein paar Tricks aus dem echten Familienalltag – klappt’s deutlich entspannter.
Wir haben hier ein paar realistische Tipps für dich, die du nicht schon in jedem Elternforum gelesen hast. Und keine Sorge: Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, wie’s für euch gut genug funktioniert.
1. Zeit einplanen – und entspannt(er) eincremen
Mal ehrlich: Sonnencreme auftragen dauert bei Kindern ja theoretisch nicht länger zwei Minuten. Wenn sie stillhalten würden :-) Wenn du dir aber bewusst 10–15 Minuten mehr einplanst (vor allem morgens vorm Rausgehen), bist du automatisch gelassener – und dein Kind spürt das. Denn nichts heizt den Widerstand mehr an als elterlicher Zeitdruck. Also: lieber wenn möglich ein bisschen früher loslegen und entspannt eincremen, als schwitzend auf der Treppe kämpfen.
2. Der Pinsel-Trick: Sonnenschutz mal wie Make-up
Ein absoluter Gamechanger – gerade fürs Gesicht: ein weicher Schminkpinsel. Am besten ein sauberer, fluffiger Foundation- oder Puderpinsel (superweich!). Einfach etwas Sonnencreme auf den Handrücken geben, mit dem Pinsel aufnehmen und ganz sanft auf Stirn, Nase & Co. tupfen oder streichen.
Viele Kinder empfinden das viel angenehmer als kalte Finger oder das Gefühl, „geschmiert“ zu werden. Und: Es macht Spaß – wie ein kleines Spa-Treatment!
Tipp: Den Pinsel am besten nur für diesen Zweck verwenden – und regelmäßig reinigen.
3. Kinder lieben Kontrolle – lass sie mitmachen
Wenn Kinder mitentscheiden dürfen, läuft vieles reibungsloser. Gib deinem Kind eine Mini-Menge Sonnencreme auf die Hand und lass es selber ein bisschen auftragen – z. B. „Du machst deine Beine, ich mach den Rücken.“
Klappt nicht perfekt? Natürlich nicht. Muss es auch nicht. Es geht ums Gefühl, mitzumachen – und das reduziert Widerstand enorm.
4. Geschichten erzählen statt „Halt doch bitte mal still“
Verpacke das Eincremen in ein Rollenspiel oder eine kleine Geschichte. Beispiel:
„Die Creme ist ein magisches Schutzschild gegen die Sonnenfeuerstrahlen!“
„Komm, wir machen dich zum/zur Sonnenheld/in – aber dafür brauchst du Supercreme!“
Oder der Klassiker: Der sprechende Waschlappen, der abends alle „Creme-Monster“ aufspürt.
Klingt albern? Ist es auch. Aber: funktioniert.
5. Eincremen im Halbschlaf – ja, wirklich
Besonders bei Babys oder müden Kleinkindern: Nutze die ruhigen Momente nach dem Aufwachen oder Stillen/Fläschchen. In dieser „Kuschelphase“ lassen sich viele Kinder viel leichter eincremen – solange du sanft und unaufgeregt vorgehst.
6. Weniger ist mehr – zumindest auf einmal
Ein riesiger Creme-Klecks auf der Hand schreckt viele Kinder ab. Stattdessen lieber in kleinen Portionen vorgehen: ein bisschen auf die Wange, ein bisschen auf den Arm, zwischendurch mal lachen, kitzeln, ablenken.
Du kannst die Creme auch erstmal in deinen Händen warm reiben – das macht sie weicher, angenehmer auf der Haut und verteilt sich leichter.
7. Weg mit der Wickelkommode: Spiegel und Stand-Positionen nutzen
Kinder sitzen nicht gern still. Liegen? Noch schlimmer. Versuche es doch mal im Stehen vorm Spiegel. So kann dein Kind beobachten, was passiert – und das Gefühl von „ich werde jetzt eingecremt“ verliert seinen Schrecken.
Pro-Tipp: „Guck mal, du hast eine Sonnencreme-Krone auf der Stirn!“ – funktioniert erstaunlich gut.
8. Sonnencreme abends abwaschen – ohne Tränen
Wenn dein Kind das Abwaschen der Sonnencreme so richtig doof findet: Massiere etwas mildes Babyöl vor dem Bad in die Haut ein – das löst die Sonnencreme noch leichter, ohne Rubbeln. Danach wie gewohnt mit lauwarmem Wasser und etwas parfümfreiem Duschprodukt abspülen.
Der sprechende Waschlappen (z. B. Herr Waschi oder Frau Blubb): „Ich such mal, ob sich hinter deinem Ohr noch ein Sonnencreme-Krümel versteckt!“
Badezeit als Ritual nutzen – mit Schaum, Badespielzeug und kleinen Geschichten. So wird die Reinigung Teil des Tagesabschlusses – und kein zusätzlicher Stressmoment.
Fazit: Viele Kinder finden Eincremen blöd – aber mit ein bisschen Kreativität wird’s leichter!
Eincremen mit Kindern ist selten ein Traum. Aber es geht mit etwas mehr Spiel, Humor – und der richtigen Vorbereitung deutlich entspannter. Dein Kind sollte sich primär sicher und geliebt fühlen – alles andere ist Bonus.
Bleib entspannt. Bleib freundlich zu dir selbst. Und vergiss nicht: Auch du darfst dir mal eine Pause gönnen.